Eine Reise in die Steinzeit

Wir besuchen das archäologische Freigelände MAMUZ in Asparn/Zaya

Die Sonne scheint, der VW Bus steht in den Startlöchern. Dieser Samstag macht Vorfreude auf die bevorstehenden Sommerferien, denn es steht für uns ein Ausflugsziel auf unserer Liste, auf das die Kinder bereits seit Wochen hinfiebern: das MAMUZ. Wir haben uns für einen der beiden Standorte entschieden, das MAMUZ in Schloss Asparn an der Thaya mit dem ärchäologischen Freigelände. Der zweite Standort ist das MAMUZ in Mistelbach.

Nach 1 Stunde 20 Minuten erreichen wir von Krems kommend das eindrucksvolle Portal des Schlosses, das Freilichtmuseum, welches auf echten, archäologischen Grabungen basiert und die Ausstellung in den Innenräumen des Schlosses, beinhaltet. Umgeben von viel Natur und schattigen Plätzchen riecht es hier nach Sommer pur. Ein perfektes Ausflugsziel für uns an diesem heißen Sommertag, das steht bereits jetzt fest!

Hier werden wir unseren Rundgang starten, und sind schon super gespannt, wohin uns die Reise in die Vergangenheit führen wird.

Ein begehbares Museum, © titantina
© titantina
Eintauchen in eine andere welt
Ein begehbares Museum, © titantina
© titantina
Ein begehbares museum

Unsere spannende Reise in die Vergangenheit

Abseits von trockener Theorie tauchen wir in die Lebenswelt der Menschen aus vergangenen Epochen ein. Das Konzept der experimentellen Archäologie, das sich zum Ziel gesetzte hat, Arbeitsweisen und Einrichtungen realitätsnah zu rekonstruieren, wird hier erlebbar, und kommt vor allem Familien mit Kindern zugute. Auf den zahlreichen, idyllisch angelegten Wegen, die absolut kinderwagentauglich gestaltet sind, erforschen wir die mit vielen Details ausgestatteten originalgetreuen Wohnbauten aus Steinzeit, Bronzezeit bis hin zur Eisenzeit. Geschichte wird hier greifbar, spannend und interessant aufbereitet, kurz: ein Erlebnis für Klein und Gross. Neben den unterschiedlichen Wohnbereichen streifen wir durch die nach zeitlichem Kontext gegliederten Wirtschaftshäuser mit Ackerländern und Freilandflächen. Die Entwicklung von einfachen Siedlungen bis hin zu strukturierten Wohnbauten und der räumlichen Trennung zwischen Lebensraum und Arbeitsräumen wird sichtbar.

„Schau mal, ein Tipi!“ so der Goldjunge. Allen Anfang macht die Altsteinzeit, und wie der Goldjunge richtig erkannt hat, handelt es sich bei der ersten Behausung um ein Zelt und eine Jurte aus Pferdefellen.

Unser Rundgang führt uns weiter zum eindrucksvollen, bemalten Langhaus aus Lehm aus der Jungsteinzeit mit angegliederter Brotbackhütte und dem umgebenen Ackerland, das durch blühenden Mohn, Kornblumen, Lein und verschiedenste alte Getreidesorten wie Dinkel, Einkorn und Emmer dazu einlädt, die Welt unserer Ahnen zu erkunden. Wohnhäuser aus natürlichen Materialien, viel Holz und Lehm, Stroh, Felle, Werkzeuge, Feuerstellen und Bronzekessel. Die Innenräume sind mit Details ausgestattet, die uns die Jahrtausende zurückliegende Alltagswelt näherbringen. Wie haben die Menschen früher gelebt? Wie sah ihr Arbeitstag aus und welche Techniken wurden angewandt? Was davon findet in der heutigen Zeit noch Verwendung? Wir inspizieren Werkzeuge und Alltagsgegenstände, und der Goldjunge kommt voll auf seine Kosten!

Handwerkskultur

Die klar strukturierten Lebensbereiche und die Auslagerung von Arbeitsstätten sind typisch für die Eisenzeit. Sie umschließen das Zentrum dieser Anlage, das keltische Heiligtum. Ein weiteres einzigartiges, weltweit Modell ist das Konzept des Versammlungshauses, wo Waffen und Kriegsschätze aufbewahrt wurden. Die Färberhütte ist unweigerlicher Magnet für das DIY affine Fräulein und mich. Da wir uns immer wieder mit Upcycling und natürlichen, pflanzenbasierten Färbetechniken beschäftigen, sind die Innenräume der Hütte, die angrenzende Weberei, und die umfangreiche Farbpalette der Schafswolle sowie die das Färbepflanzen-Beet ein absolutes Highlight für uns.

Im angrenzenden Handwerksviertel werden verschiedenste Techniken in räumlich gegliederten Werkstätten rekonstruiert. Eine Schmiede, Töpferei und eine Gläserei laden an den Aktionstagen dazu ein, mit den diversen Techniken zu experimentieren: Getreide zu Brot zu verarbeiten, die Töpferscheibe in Gang zu setzen, sich an der Töpferscheibe zu versuchen u.v.m.

Ein begehbares Museum, © titantina
© titantina
Keltisches heiligtum
Ein begehbares Museum, © titantina
© titantina
Altes handwerk neu entdecken

Fazit - Zurück in die Zukunft

Das MAMUZ in Asparn/Zaya ist ein außergewöhnliches Ausflugsziel für historisch Interessierte und Familien, die im Schatten der Bäume abseits von Hektik und Trubel eine Reise von Steinzeit bis Mittelalter erleben wollen. Die Anlage mit ihren originalgetreuen Bauten und Landschaften macht es möglich, realitätsnah in die Lebens-und Arbeitswelt von damals einzutauchen. Ein sehr gelungenes Abenteuer für Jung und Alt, das absolut Baby-und Kleinkindtauglich ist.

Tipps

Anfahrt: Mit dem VW Bus von Krems etwa 1h20min.

Mitbringen: optional Verpflegung. Picknickdecke

Gastronomie: Keines Bistro Sheperd`s Mini im Innenhof des Schlosses Asparn (Snacks, Getränke)

familienfreundlich, Hunde erlaubt, barrierefrei

Ersparnis mit der NÖ-CARD

MAMUZ Schloss Asparn an der Zaya und MAMUZ Museum Mistelbach: Erwachsene € 12,-, Kinder € 10,-
Gemeinsam haben wir mit der NÖ-CARD € 34,- gespart.

Autor/in

Tina

Tina ist naturliebende und kreative 3-fach Mama aus Niederösterreich und bloggt seit 2009 über Family Life, DIY, Upcycling und Reisen. Ihr Fokus liegt auf Nachhaltigkeit und Green Lifestyle. Unter dem Motto „Less is more“ hält sie authentische, natürliche Momente des Familienlebens dokumentarisch und detailverliebt fest!