Renaissanceschloss Schallaburg

Schon bei der Anfahrt blitzen immer wieder die roten Ziegel der Dächer durch die mittlerweile belaubten Bäume und mir wird ein wenig warm ums Herz. Mit der Schallaburg verbinde ich nämlich einfach eine Art Heimatgefühl – oder zumindest etwas Familiäres und Altbekanntes, da wir bereits bei einigen Ausstellungen in den letzten Jahren zusammen schöne Stunden dort verbracht haben.

Die Schallaburg liegt in der Nähe von Melk und hat mit seinen ältesten Bauteilen aus dem 11. Jahrhundert (!) bis hin zum Ausbau als Renaissanceschloss im 16. Jahrhundert schon viel von der Weltgeschichte miterlebt. Doch nicht immer sah es so rosig aus wie jetzt – zwei Weltkriege, eine Weltwirtschaftskrise und auch noch finanzielle Schwierigkeiten der letzten Besitzer haben dem Schloss etwas zugesetzt. In den späten 60er Jahren begannen aber bereits die ersten Sanierungsarbeiten, nachdem die Schallaburg an das Land Niederösterreich verkauft wurde. Mittlerweile gehört es zu einem der wichtigsten Ausstellungsorte Österreichs.

Auch der Schlossgarten wurde in den 70er-Jahren neu angelegt und bediente sich dabei an den Vorbildern italienischer Renaissancegärten. Neben penibel symmetrisch angelegten Beeten gibt es aber auch einen verträumteren Apfelhain zum Erholen.

Drachen-Spielplatz, © Malinowsky
Drachen-Spielplatz, © Malinowsky
Drachen-Spielplatz, © Malinowsky

Die Ausstellungen selbst führen durch die Schallaburg und werden je nach Thema komplett an dieses angepasst, was ich immer sehr faszinierend finde und mir sogar oft schwer tu, die Räume aus anderen Ausstellungen wiederzuerkennen. Die Ausstellungen sind auch immer ganz unterschiedlich aufgebaut – von kleinen Mitmachstationen bis hin zu vielen Ausstellungsstücken, von filigranen alten Schnitzereien bis hin zum modernen 3D-Druck.

Ausstellung 2021: Sehnsucht Ferne

In der heurigen Ausstellung geht es um die Sehnsucht nach der Ferne – und damit verbunden um Mut und Angst, Forschergeist und Selbstzweifel, Erfolg und Scheitern. Die Ausstellung zeigt die großen Abenteuer faszinierender Entdecker*innen und Reisenden. Wer waren die Menschen hinter den Geschichten und Legenden? Was wurde entdeckt und was hieß dies für die Entdeckten? Wir begleiten bekannte wie unbekannte Reisende von den Vorbereitungen für die Fahrt ins Ungewisse bis zu ihrer Rückkehr nach Europa.

Drachen-Spielplatz, © Malinowsky

Stärkung im Gasthaus zur Wallfahrtskirche in Steinparz

Mit der Niederösterreich-CARD könnt ihr auch beim Wirtshauskultur-Partner profitieren: Es gibt dafür eine eigene Karte aller 220 Gaststätten, die mitmachen und mit eurer Karte könnt ihr Bonuspunkte sammeln: Ab einem Rechnungswert von 20€ sammelt man pro weiterem Euro Bonuspunkte. Bei 500 Punkten bekommt man einen 10€ Gutschein per Mail. Den kann man wiederum beim nächsten Wirtshaus einlösen.

Vor dem Besuch der Schallaburg haben wir uns noch ordentlich im Gasthaus zur Wallfahrtskirche in Steinparz gestärkt, das nur wenige Minuten entfernt, eine Hügelkuppe weiter, liegt. Das Gasthaus kannte ich bereits, da wir im Herbst immer mit meinen Großeltern Wildessen sind (sehr empfehlenswert dort!) – aber auch die Frühjahrsküche ließ sich im April sehen; ich sage nur Semmelknödel mit Bärlauch und brauner Butter. Besonders erwähnenswert finde ich, dass dort klassische Wirtshausküche mit modernen Komponenten vermischt; denn es gibt beispielsweise auch einen richtig guten Burger!

Als letzten Tipp kann ich euch hier nur sagen: Unbedingt vorher kurz anrufen und reservieren. Dort ist immer recht viel los – und das nicht unbegründet! :)

Drachen-Spielplatz, © Malinowsky
Drachen-Spielplatz, © Malinowsky
Drachen-Spielplatz, © Malinowsky

Fazit

Die Ausstellungen sind definitiv einen Besuch wert! Beachte aber, dass es sich dabei auf der Schallaburg um Wechselausstellungen handelt, sie können somit nicht das ganze Jahr besucht werden.

Das Areal bietet so viel; borgt euch einen Bogen aus und übt das Schießen, probiert den historischen Escape Room aus, spaziert zum Apfelhain oder lauscht einfach nur dem bunten Treiben an einem lauen Sommernachmittag.

Tipps

Beachte, dass die Ausstellungen auf der Schallaburg Wechselausstellungen sind und somit nicht das ganze Jahr besucht werden können. „Sehnsucht Ferne“ ist noch bis am 7. November 2021 für euch geöffnet.
Es gibt auch die Möglichkeit eine Führung für einen Aufpreis von € 4,- pro Person zu buchen. Diese dauert 75 Minuten und findet zu unterschiedlichen Zeiten statt (siehe Führungsinfos auf der Webseite.)

Mehr Infos zur Ausstellung: Sehnsucht Ferne

Anfahrt: Fahrtzeit zur Schallaburg mit dem Auto:

  • Von Wien: etwa 1 Stunde 10 Minuten
  • Von St. Pölten: etwa 30 Minuten
  • Von Linz: etwa 1 Stunde 5 Minuten
  • Von Eisenstadt: etwa 1 Stunde 20 Minuten

Gut zu wissen: Der Ausflug ist sowohl kinderwagen- als auch rollstuhlgerecht.

Mitzubringen: Wenn man das ganze Areal erkunden möchte, sollte man je nach Wetter passend bekleidet sein. Die Ausstellung selbst befindet sich in der Burg. Auch eine Garderobe findet ihr im Eingangsbereich auf, sodass man Jacken, Schirm und Co ganz einfach einstweilen aufbewahren kann. (Achtung, für die Garderobe wird – wie fast überall – jedoch keine Haftung übernommen.)

Auf alle Fälle darf ein Fotoapparat oder das Handy nicht fehlen, denn die Burg und Ausstellung haben so manch‘ feine Motive für euch parat!

Kinder:

Die Schallaburg sehe ich auf alle Fälle für Kinder geeignet. Es gibt einen wunderbaren Spielplatz im „Burggraben“, der sich sehen lässt. Leider kann ich mit keinen Fotos dienen, da der „Rutschendrache“ mit einer Länge von 35 Metern von vielen Kids besetzt war. :)

Für Kinder gibt es kostenlose Expeditionssackerl. Darin sind unter anderem eine Entdeckerkarte, eine Lupe und weitere spannende Artikel mit denen die ganze Familie die Ausstellungen erkunden kann.

Spannend ist auch das „Bogen schießen“ (auch für Erwachsene, juhu!).

Mit dem Mediaguide (im Arkadenhof erhältlich) kann man sowohl die Ausstellung als auch Burggeschichten medial aufbereitet erkunden und somit noch mehr Wissen vermitteln.

Es gibt auch einen Escape Room! Mehr Infos dazu findest du hier: www.schallaburg.at

Hunde: Das Mitbringen von Tieren ist leider nicht gestattet – das gilt für das gesamte Innenareal (auch Schlossgarten). Es gibt aber eine Hundetränke beim Empfangsbereich, wenn man nur rasch die Ausstellung ansehen möchte. Rund herum lässt sich die Gegend auch erkunden. Es gibt kleine Spazierwege, einen Weiher und viel Waldgebiete.

Ausflugsziele in der Nähe: Wenn ihr schon in der Nähe seid, könntet ihr beispielsweise mit eurer Niederösterreich-Card auch folgende Ziele besuchen: Stift Melk, Schloss Artstetten, Oskar Kokokscha Zentrum, Schatzkammer der Basilika Maria Taferl, Besucherkraftwerk Ybbs. Schaut euch einfach mal auf der Karte um; dann könnt ihr euren Tagestrip planen und vielleicht sogar zwei bis drei Ausflüge kombinieren.

Ersparnis

Der Eintritt für einen Erwachsenen in der Schallaburg würde 11€ kosten (10€ ermäßigt für StudentInnen, SeniorInnen,…). Kinder und Jugendliche (6 – 18 Jahre) würden 3,50€ zahlen. Mit der Niederösterreich-CARD ist der Eintritt einmalig frei.
Bei uns – vier Erwachsene – haben wir also insgesamt 44€ eingespart.

Autor/in

Stef

Stef bloggt seit über zehn Jahren über alles, was in ihrem Leben Wichtigkeit hat. Im Laufe der Zeit haben sich aus den vielen Bereichen neben Bücherrezensionen, DIYs und Fotografietipps drei Schwerpunkte herauskristallisiert: das Reisen, Rezepte und Interior.