Herbsttage im Schlosspark Laxenburg

Geschichten und einsame Wege für Zwei- und Vierbeiner

Der Schlosspark Laxenburg liegt südlich von Wien, nur wenige Minuten von Baden entfernt, und ist nach eigenen Angaben der größte historische Landschaftsgarten Österreichs. Seine Wurzeln reichen bis ins Mittelalter zurück, im 18. und 19. Jahrhundert wurde er zu einem englischen Landschaftsgarten ausgebaut. Wer heute – mit oder ohne Hund – durch die Alleen und den riesigen Park spaziert, sieht nicht nur prächtige, alte Bäume und weitläufige Wiesen, sondern wandelt also auch auf den Spuren der Habsburger. 

Teich im Schlosspark Laxenburg mit schwarzen Hund am Ufer
Brunnen in Schlosspark eingebettet

Für Hundebesitzer ist der Park gerade im Herbst, aber durchaus auch im Winter ein ideales Ziel für einen weitläufigen Spaziergang durch gepflegtes Gelände: Die Wege sind breit, immer wieder trifft man auf Waldstücke, Wiesen und Wasserflächen und überall bieten sich schöne Ecken zum Rasten, Staunen und Fotografieren. Mit der NÖ-Card ist der Eintritt gratis, für Hunde wird zusätzlich ein eigenes Ticket gelöst. Leinenpflicht gilt im gesamten Areal, für bestimmte Rassen zusätzlich noch Maulkorbpflicht.

Auf der Website des Schlossparks findet sich ein interaktiver Plan: So kann man seine Wanderung oder die Laufroute besonders gut vorab planen.

Hund auf einem Steg über dem Schlossteich

Spaziergänge, Fotospots und Pausen mit Hund

Wer wie wir mit Hund anreist, startet am besten beim Parkplatz 3 beim Erholungszentrum. Von dort geht es direkt am Forstmeister-Kanal entlang entlang, das Plätschern begleitet uns schon auf den ersten Schritten.  Einen Schlenkerer nehmen wir gleich mit zum Grünen Lusthaus und zur Löwenbrücke. Danach erreich wir – über das Haus der Laune -  die gotische Brücke und eine Wasserkaskade – zwei Plätze, die sich bestens für Fotos mit dem Vierbeiner eignen. Diese beiden Plätzen sind bei jedem Wetter fast magisch, auch bei Nebel oder in der Dämmerung. 

Der Rundweg entlang des großen Schlossteichs gehört zu den schönsten Abschnitten. Auf der östlichen Seite geht es durch Waldstücke, vorbei an Pavillons und versteckten Denkmälern wie dem Taubenschlag oder der Rittersäule. Auch an der Bootsvermietung kommen wir so vorbei. Immer wieder blitzt schon die Franzensburg durch die Bäume. Sie wurde im frühen 19. Jahrhundert auf einer Insel errichtet und wirkt immer noch wie eine kleine, verwunschene Ritterburg. Mit Hund bleibt man draußen und genießt die Aussicht oder strawanzt noch ein wenig rundum – für alle anderen ist mit der NÖ-CARD eine Führung inkludiert. Über die Eiserne und die Steinerne Brücke schreiten wir richtiggehend Richtung Franzensburg, die Aussicht ist herrlich! Im gesamten Park laden Bankerln zu einer Pause ein. Beim Teichbuffet oder im Café Meierei kann man sich stärken.  Wer mit Kids unterwegs ist, wird sich über den großen Spielplatz freuen, Hunde warten einstweilen ein Stück entfernt. Auch ein Fährmann wartet auf Gäste für die Überfahrt zur Franzensburg.

Historisches Gebäude in mitten des Schlosspark Laxenburg mit Hund im Vordergrund
Schlossteich Laxenburg mit zwei Schwänen und zahlreichen Enten darin
Hund der die Aussicht auf den Schlosspark genießt
Hund am Ufer des Schlossteichs mit Blick auf die Franzensburg im Hintergrund

Unterwegs im weitläufigen Gelände

Das Wegenetz im Schlosspark ist rund zehn Kilometer lang und bietet Routen für kurze wie auch längere Spaziergänge. Die Routen sind hervorragend ausgeschildert, hier kann man wahrlich einen wunderschönen Tag mit dem Vierbeiner verbringen und auf weiten Strecken sogar ganz einsam einher wandern. Manche Abschnitte führen schnurgerade durch Baumalleen, andere schlängeln sich über Brücken, vorbei an Teichen und kleinen Tempeln. Abwechslung ist garantiert – für Zweibeiner ebenso wie für neugierige Hundenasen. Praktisch: Es gibt immer wieder Abfallstationen mit Sackerlspendern. Auf der Runde vom Kanal zum Concordiatempel und durch den Grenzgraben retour zum Turnierplatz spaziert es sich ganz besonders ruhig. Eine schöne Möglichkeit, um mit dem Vierbeiner in historischem Gartenambiente Kraft zu tanken.

Im Herbst ist der Park nicht so stark besucht wie an warmen Sommerwochenenden, was Spaziergänge mit Hund besonders angenehm macht. Wer frühmorgens oder am späten Nachmittag kommt, findet fast leere Wege und ein ganz besonderes Licht. Auch wenn ein Gewitter droht – die Franzensburg ist dann ganz besonders pittoresk, das können wir bestätigen.

Franzensburg mit Steg im Vordergrund
Bach der durch den Schlosspark fließt Umgeben von Wiesen und Bäumen

Geschichte zum Angreifen

Auch wenn Hunde die Gebäude nicht betreten dürfen, sollte man die historische Bedeutung des Parks immer im Hinterkopf behalten beim Wandern. Neben der Franzensburg stehen hier das Alte Schloss aus dem 12. Jahrhundert, das Blaue Hofgebäude (Neues Schloss) und zahlreiche kleine Bauwerke, die an die Zeit der Habsburger erinnern. Viele von ihnen wurden im romantischen Stil errichtet und sind bis heute erhalten. Kultur und Natur gehen in Laxenburg Hand in Hand. Auch Kaiser Franz Joseph und Elisabeth waren oft hier – sie haben hier ihre Flitterwochen verbracht und ihre Kinder Gisela und Rudolf wurden im Blauen Hof geboren. Beide wurden sogar im heutigen Speisesaal getauft.

In der Franzensburg gibt es mehr als 20 Schauräume zu besichtigen, alle mit authentem Inventar. Die Besichtigung hebe ich mir allerdings für ein anderes Mal auf, da Hunde ja nur im Schlosspark erlaubt sind. Ganz beliebt sind auch die Boote am Schlossteich mit den sieben kleinen Inselchen. Seit 200 Jahren schippert man hier schon über das Wasser. 

Ein Turm der Franzensburg

Tipps für den Besuch

Der Schlosspark Laxenburg ist von Anfang April bis Anfang November täglich geöffnet. Die genauen Öffnungszeiten richten sich nach den Sonnenstunden; im Winter ist der Park eingeschränkt zugänglich, meist von 7:00 bis 15:30 Uhr. Bei Sturm bleibt er aus Sicherheitsgründen geschlossen. Parkplätze gibt es am Haupteingang (P1), beim Reitstall (P2, nur eingeschränkt offen) und beim Erholungszentrum (P3). Von Wien aus ist der Park auch gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.

Zur Adventzeit laden Illuminierungen (Illumina - Magischer Lichtergarten) ein, den Park in einem romantischen Weihnachts-Licht mit Musik und vielen Farben, leuchtenden Figuren und bespielten Wasserflächen zu erleben. Das geht – bis auf die klassische Musik – still und angenehm ab: Hunde dürfen mit dabei sein.

Weitläufiger Teich im Schlosspark mit Blick auf das Schloss Laxenburg im Hintergrund

Unser Fazit: Ein lohnender Herbst-Ausflug

Ein Spaziergang durch den Schlosspark Laxenburg ist mehr als nur Gassi gehen. Für Hunde gibt es genügend Abwechslung zum Schnuppern, Bäume und Schatten, für uns Menschen Ruhe, wunderbare Ein- und Ausblicke sowie interessante Info-Tafeln. Mit einer Kaffeepause am Teich und ein paar Fotos von Hund und Franzensburg im Hintergrund wird der Ausflug zu einem besonderen Erlebnis. Gerade im Herbst, aber auch im Winter ist der Schlosspark Laxenburg ein ideales Ziel für alle, die Kultur und Natur gemeinsam genießen möchten und abseits der Massen auch Stille und einsame Spaziergänge schätzen. Ein Ausflugsziel für alle Jahreszeiten, in dessen Park man auch – wenn man das will – ganz einsame Stellen finden kann.

Ersparnis mit der NÖ-Card

Mit der NÖ-Card erspart man sich pro Person 4,00 Euro Eintritt, eine Führung durchs Museum oder auf den Hohen Turm ist dabei inkludiert (dort sind Hunde aber nicht gestattet). Ein Hunde-Eintrittsticket schlägt mit 3,50 Euro zu Buche. 

Autor/in

Angelika

Angelika Mandler-Saul ist als Reisebloggerin fast das ganze Jahr über unterwegs, um über Reisen mit Kultur, Urlaub mit Hund oder interessante Ausflugsziele zu berichten. Auf ihrem Blog berichtet die Weinviertlerin seit 2013 regelmäßig von ihren Erlebnissen beim Reisen in aller Welt. Am allerliebsten ist Angelika allerdings mit Hund Coffee in Österreich on tour - beim Camping, Wandern oder Erkunden unbekannter „Geheimplatzerln“.